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Donnerstag, 7. August 2014

Herr Jammerowski

Darf ich mich vorstellen und kurz aus meinem Leben erzählen.
Mein Name ist: Jammerowski,Paul mit Vornamen.Ich gehöre zu der Familie der Schweinehunde.Allgemein bezeichnet man uns als Haustiere,leider sind wir nicht besonders beliebt.Wir sind immer da.wenn der Mensch bei dem wohnen anfängt sich zu überanstrengen.Man könnte sagen,das wir so eine Art Wachhund sind,die ganz laut bellen,falls der liebe Mensch mal wieder irgendeinen Blödsinn ausheckt.Ihr könnt euch garnicht vorstellen,auf was für Ideen manche Menschen kommen.Da sitzen wir beide,Schweinehund und Mensch jahrelang gemütlich auf dem Sofa,leben so vor uns hin,genießen das Leben,essen ab und an ein schönes Stück Torte,trinken ein Gläschen Wein,lesen ein Buch,schauen TV und habe es richtig schön gemütlich.Dann plötzlich geht es los.Der Mensch kauft komische Bücher,studiert die Seiten der Vokshochschule,stöbert im Internet und wird richtig unruhig.Ehe man es sich versieht,stehen Mensch und ich im Sportstudio.Jetzt sollen wir uns bewegen.Och nee,ist das anstrengend.Du jammerst und jammerst,es nützt nix.Der Mensch macht Kniebeugen,Liegestütze,fährt Rad und du mußt immer mit,wirst angeschnauzt,das du die Klappe halten sollst und dich nicht so anstellen sollst.Wen du  nicht in diesem Studio bist,wirst du an der frischen Luft um her gejagt,Nordic Walking nennt sich das Ganze.Ist aber auch nicht viel besser,obwohl man bekommt einiges zu sehen und die frische Luft tut auch ganz gut.Oh nein,jetzt fange ich an schwach zu werden,was ist das denn?..Als ob das nicht alles schon schlimm genug wäre,bekommst du nun auch Besuch,vom Muskelkater.Ach ja,es ist ja nicht der Sport alleine,das Essen wird auch verändert,Torten verschwinden,der Wein wandert wieder in den Keller und dein Magen knurrt ständig.Ich sage euch,jetzt ist Schluß mit lustig.Der Mensch fängt nämlich an,richtig gemein zu werden.Die ständige Bellerei und Jammerei nervt ihn auf einmal und er droht dir,dich in den Mixer zu stecken.Ja,ihr habt richtig gehört in den Mixer.Also das ist doch die Höhe.Dein Leben wird zu einem einzigen Albtraum und der Mensch behauptet allen Ernstes,das das gesund sein soll.Man ist fitter,fühlt sich besser,leichter,schläft besser,kurz gesagt die Lebensqualität erhöht sich.Das mag alles auf den Menschen zu treffen,meine Lebensqualität verschlechtert sich drastisch.So ein Leben hält auf Dauer kein Schweinehund aus.Da wir ja intelligente Tiere sind,wissen wir auch wann wir kapitulieren müssen.Wer halt nicht hören will muß fühlen.Wir packen unsere Koffer und verlassen diesen undankbaren Menschen.Er wird schon sehen,wohin ihn das führt,wenn niemand mehr da ist,der auf ihn aufpasst.
Auf zu neuen Abenteuern.Irgendwo da draußen gibt es einen Menschen,der sich freut wenn wir ihn besuchen.

Donnerstag, 31. Juli 2014

Das große Ich und das kleine Ich

Das große Ich und das kleine Ich lebten zusammen in einer menschlichen Wohnung.Jeder hatte seinen Bereich und sie kamen gut miteinander aus obwohl sie doch sehr unterschiedlich vom Charakter waren.Das große Ich ist wie der Name schon sagt groß,wirklich groß.Groß im Auftreten,groß im Reden,groß im Handeln.Es schreitet selbstbewusst und sehr von sich überzeugt durchs Leben.Manchmal wirkt es sogar ein wenig arrogant und überheblich.Das kleine Ich ist genau das Gegenteil,bescheiden,still und leise.Es kümmert sich um die anderen und oft läuft es Gefahr unter gebuttert zu werden.Eine ganze Weile haben die beiden Ichs sich gegenseitig unterstützt und auf einander aufgepasst,so wurde keiner zu mächtig.Irgendwann jedoch,dachte sich das große Ich,nun ist mal Schluss mit lustig.Immer freundlich,immer nett,so kommt man doch in der heutigen Welt nicht zurecht.Es plusterte sich auf und drängt nach und nach das kleine Ich an die Seite.Das kleine Ich versuchte zuerst noch sich zu wehren,doch dann kapitulierte es.Es hat je keinen Zweck,ich bin halt eine aussterbende Rasse,so wie die Dinos,dachte es.Es sah ja,wer Erfolg hatte,solche Typen wie das große Ich.Das kleine Ich überlegte schon,ob es nicht auch zum großen Ich werden sollte.Es plusterte sich auch auf und versuchte forsch und selbstbewusst auf zu treten.Das große Ich wollte sich ausschütten vor Lachen,als es die Versuche des kleinen Ich bemerkte.Du kleiner Zwerg,sagte es hochnäsig zum kleinen Ich,an uns wirst du nie heran reichen,egal wie du dich abmühst.Ein kleines Ich bleibt ein kleines Ich.Darüber ärgerte sich das kleine Ich so sehr,das es tagelang nichts mehr sagte und sich komplett zurück zog.In seinem Inneren tobte jedoch ein Kampf.Aus seiner Menschenwohnung schaute es sich in der Welt um und entdeckte,das es noch mehr kleine Ichs gab,denen es genauso wie ihm ging.Die großen Ichs hatten sich ausgebreitet und beherrschten das Leben dort draußen.Das kleine Ich dachte nach,sehr lange dachte es nach.Dann kam es zum Schluss,das etwas geschehen müsste.Es nahm Kontakt zu den anderen kleinen Ichs auf und versuchte sie zu überzeugen,das sie sich zusammen schließen müssten um gemeinsam die großen Ichs in ihre Schranken zu weisen.Am Anfang zögerten die kleinen Ichs noch,es hat ja eh keinen Zweck,wir schaffen das nicht,wir werden halt immer klein bleiben und so tönte es in einem fort.Schließlich platzte dem kleinen Ich der Kragen und es polterte los:" Was seid ihr eigentlich für Waschlappen.Es stimmt schon,wir sind die kleinen Ichs,trotzdem sind wir genauso wertvoll wie die großen Ichs.Vor langer Zeit haben wir friedlich zusammen gelebt und uns prima ergänzt.So kann es wieder werden,wenn wir mutig und entschlossen uns den großen Ichs entgegenstellen."Es gab noch die eine und andere Diskussion,doch immer kleine Ichs wollten den Versuch wagen und die großen Ichs ihre Vormachtstellung streitig machen.Es dauerte eine ganze Weile,bis die großen Ichs einlenkten.Das große Ich,das mit dem kleinen Ich in einer Wohnung zusammenlebte,überzeugte seine Kollegen,das sie eigentlich die kleinen Ichs brauchen und es besser ist,wenn keiner zu mächtig ist.So bildeten sich nach und nach immer mehr Wohngmeinschaften von kleinen und großen Ichs.Es gibt leider immer noch zu viele von den großen Ichs in der weiten Welt,doch vielleicht schaffen es die kleinen Ichs es irgendwann,das die Zahl der großen Ichs sich immer mehr verkleinert.So hat das kleine Ich bewiesen,das es sich lohnt zu sich zu stehen und nicht andere zu imitieren.Jeder ist wertvoll und hat seinen Platz und seine Aufgabe auf der Welt.Es braucht einer den anderen,sonst kann es böse enden.

Sonntag, 20. Juli 2014

Ferien auf Balkonien

Ja,jetzt ist er da,der Sommer.Für Moni beginnt damit ihre Lieblingszeit,der Sommer und die Sommerferien.Dann leert sich ganz allmählich die Stadt und sie kann ihre Lieblingsplätze in aller Ruhe geniessen.Es ist ein Phänomen,was sich alljährlich wiederholt.Kaum haben die Ferien begonnen,werden Koffer gepackt und los geht es.Die Menschen überbieten sich mittlerweile schon,wer fliegt am weitesten weg und wo ist der exotischtiste Urlaubsort.Selbst die kleinsten Säuglinge werden wie kleine Mumien verpackt und unterhalten dann mit ihrem Protestgeheule den Flieger.Nein,das ist alles nix für die Moni.Sie bleibt schön daheim.Wenn andere ihren Koffer packen,gestaltet die Moni ihren Balkon.Die Balkonkästen kommen aus dem Keller und werden mit den üppigsten und buntesten Blumen bepflanzt.Dem Staub auf den Balkonmöbeln wird mit Möbelpolitur zu Leibe gerückt und die Sitzkissen nehmen ein Bad in der Waschmaschine. Die Moni schrubbt,wienert ,poliert und dekoriert und zum Schluss ist der Balkon eine kleine Wohlfühloase geworden.Da sitzt sie dann bei einem Cappuccino,Eiskaffee,Sangria oder Hugo,schaut in die Wolken,geniesst die warmen Sonnenstrahlen auf ihrer Haut und fühlt sich so wohl wie der Mops im Paletot.Manchmal tut die Moni so,als ob sie Tourist in ihrer eigenen Stadt ist und entdeckt dabei die erstaunlichsten Dinge.Sie setzt sich in die Straßenbahn und fährt von einem Ende der Stadt zum Anderen.Sie hat auch schon mal eine Stadtrundfahrt mit dem Bus unternommen.Das Einkaufen gestaltet sich ebenfalls sehr angenehm,die Läden sind nicht so überfüllt und selbst die Verkäuferninnen schauen nicht so mürrisch drein wie sonst.Ja,Moni liebt den Sommer in der Stadt,dieses bunte Kaleidoskop an Farben und Gerüchen.Es riecht nach Sonnencreme,Vanilleeis,Heckenrosen,Lindenblüten,frischem Gras,Schwimmbad und vielem mehr.Die Luft ist weich und streichelt sanft die Haut.Die Bäume wiegen sich im Wind und die Vögel geben ein wundervolles Konzert.Am Abend,wenn die Sonne langsam hinter den Dächern verschwindet und der Tag der Nacht Platz macht,funkeln unzählige Stern am Himmel.Nun wird es allmählich kühler und man kann der Stille der Nacht lauschen,nur ein paar Grillen zirpen.
Wenn der Moni doch mal die Decke auf den Kopf fällt,surft sie ein wenig im Internet und bucht eine Kurzreise in Deutschland,ans Meer oder in die Nähe davon.Alles problemlos,ohne stundenlang Flug,ohne Sprachschwierigkeiten und ohne Angst.
Ja Moni liebt ihre Ferien auf Balkonien oder in der näheren Umgebung.

Donnerstag, 10. Juli 2014

Der gelebte Traum

Karla Meierson saß auf ihrem Balkon und tat einen tiefen Seufzer.Sie wusste,eigentlich sollte sie hier nicht sitzen,doch das war ihr egal.In der Wohnung hinter ihr warteten die Betten auf frische Wäsche,der Fußboden rief nach dem Staubsauger,das Bad guckte schon ganz beleidigt und verlangte nach "Meister Proper".Ja,ja  murmelte Karla,ich weiß,eigentlich ... Eigentlich ist die Schwester von sollte,müsste,könnte usw. Karla goss sich eine frische Tasse Kaffee ein und schon umhüllte sie der Duft wie eine wärmende Decke.Karla schloss die Augen und vor ihrem inneren Auge lief folgender Film ab:
Sie stand in ihrer chaotischen,aber gemütlichen Küche und werkelte vor sich hin.Berge von Papier,Servietten,Bleistiften,Kleber und Skizzen lagen herum.Sie schnitt,faltete,klebte und schrieb.Es entstanden die verschiedenartigsten   Karten mit wundervollen Motiven und Gedichten.Diese Karten würden dann bei einem Basar ausgestellt werden und auch ihren Besitzer wechseln.Alle Besucher des Basars wären begeistert und sie, Karla würde sich vor Aufträgen nicht retten können.Vielleicht käme auch die Lokalpresse?
Oder sie würde phantastische Kuchen und Torten herstellen,leckeres Brot backen oder die neusten Marmeladesorten kreieren oder,oder,oder... Sie könnte auch ein kleines Cafe eröffnen oder eine kleine Pension an der Nordsee.Karlas Traum ging noch weiter.Sie sah sich in den buntesten Outfits,vorbei die Tristesse,Farben zogen in ihr Leben,wallende Röcke und Kleider fanden den Weg in ihren Kleiderschrank.
Sie würde Hüte tragen,jawoll und jeder würde sich erstaunt nach ihr umsehen.
Plötzlich zerriss ein durchdringendes Ring,ring,ring die Stille und drang in Karlas Traum ein.Ärgerlich und etwas orientierungslos öffnete Karla die Augen.Ring,ring,ring tönte es wieder,das Telefon.Karla erhob sich von ihrem Stuhl und murmelte vor sich hin:"Ist ja schon gut,ich bin schon unterwegs eine alte Frau ist kein D-Zug." Als sie das Telefon erreicht hatte,verstummte es. Na,dann eben nicht,sagte Karla,wer was will,meldet sich wieder. Nun erinnerte sie sich wieder an ihren Traum.Sie ging zurück auf den Balkon,setzte sich auf ihren Holzstuhl,schaute in die Wolken,beobachtete die Blätter des gegenüberliegenden Baumes,die sanft im Wind ihren Reigen tanzten und so ganz langsam reifte in ihr ein Entschluss."Warum eigentlich nicht",dachte Karla.Sie streckte sich,straffte die Schultern und sagte laut zu sich selbst:" Ja,"einfach nur Ja.Doch es war ein Ja zu ihr selber,ein Ja,wie Ich bin Ich,ein Ja,wie Ja, ich ändere etwas.
Karla hatte mal irgendwo gelesen,das man,wenn sich etwas verändern sollte,immer zuerst bei sich anfangen sollte.Genau das tat Karla Meierson.Sie fing langsam und behutsam mit kleinen Schritten an.Die Farbe Rot belebte ihre Garderobe,die Bastelschere wurde hervorgeholt,Material eingekauft usw.
Mit jedem Schritt wurde Karla mutiger und selbstbewusster.Sie bemerkte wie langsam Stück für Stück ihr innerer Panzer bröckelte und sie immer freier atmen konnte.
Ja,Karla fing an ihren Traum zu leben.

Samstag, 28. Juni 2014

Mitsommerfest in Glückshausen

Glückshausen ist ein kleines Dorf,malerisch gelegen in einer Talsenke am Waldesrand. In der Nähe befindet sich ein kleiner Weiher,umgeben von Trauerweiden.Es wird gemunkelt,er sei verwunschen und Elfen und Kobolde geben sich hier ein Stell dich ein.
Es ist die Zeit um den 21. Juni herum,Mitsommer also oder auch Johanni.Für die Bewohner von Glückshausen rückt nun das große Mitsommerfest immer näher. Sie feiern es jedes Jahr unter der großen Dorflinde.Alle sind schon fleißig mit den Vorbereitungen beschäftigt.Jetzt stelle ich mal  die  Bewohner von Glückshausen vor.Da gibt es Frau Sonnenschein,Herrn Immerlustig,Oma Gütig; die den kleinen Dorfladen betreibt zusammen mit Frl.Lieblich und ihrem Pudel Rosalinde; natürlich dem Bürgermeister Herr Amtsschimmel mit seiner Frau Mariechen,den Metzgermeister Schweinebacke mit Frau Berta und den Kindern Karl und Lotta,den Bäcker Honigkuchen ,Frau Liesel und die Töchter Violetta und Rosa.Dann gibt es noch die Familie Kunterbunt,die in der etwas verwilderten Villa am Dorfende wohnt.Zu ihr gehören Mama Pippi,Papa Cäsar ,die Söhne Leo und Max,der Dackel Waldi,die Katze Mohrle und das Pferd Schecke.
Gleich dahinter liegt die Siedlung Miesmuschel,von den Bewohner so getauft,da dort die etwas kauzigen Bewohner Glückshausens wohnen.Da wären: Herr Miesepeter,Frau Meckerliese,Herr Griesgram,Frl. Zimziege,Frau Magnicht und ihre Schwester Frau Kannnicht und Opa  Geizig.
Letzten Sonntag nach der Kirche treffen sich alle im Gemeindesaal um die Vorbereitungen für das Fest zu besprechen.Pfarrer Traugott ist der Meinung,das dieses Jahr auch die Bewohner der Siedlung Miesmuschel eingeladen werden sollten.Es wird nun heftig diskutiert und Herr Amtsschimmel bittet um Handzeichen wer für diesen Vorschlag ist.Mit einer Gegenstimme und 2 Enthaltungen wird beschlossen,Siedlung Miesmuschel wird eingeladen.Frau Sonnenschein und Herr Immerlustig übernehmen diese Aufgabe.
In der Siedlung Miesmuschel ist man sehr verwundert über dies Einladung.Frl. Zimziege schließlich überzeugt die anderen und meint:"Ein Versuch ist es wert.Wir kommen."
Alle Bewohner stürzen sich mit Feuereifer in die Vorbereitungen.Bei Bäcker Honigkuchen laufen die Öfen heiß und Oma Gütig kann kaum die Waren heranschaffen,so ein Andrang herrscht in ihrem kleinen Laden.
Mama Pippi und Frau Berta kochen Unmengen von Kartoffeln und bereiten große Schlüsseln Salat zu,nach einem alten Hausrezept.Die Kinder Violette,Rosa,Karl,Leo und Max pflücken große Sträuße Wiesenblumen ,die sie zu Frau Mariechen bringen.Die dekoriert zusammen mit Frl. Lieblich den Platz um die Linde herum.Die Männer schleppen Tische und Bänke herbei.Metzgermeister Schweinebacke heizt den großen Schwenkgrill an.Selbst Frl. Zimziege und Frau Meckerliese helfen mit und falten wunderschöne Serviettenschmetterlinge.Herr Griesgram nimmt hinter dem Grill Stellung auf und bewacht die Würstchen.Dackel Waldi streicht nämlich schon seit geraumer Weile um denselben herum.
Als die Sonne langsam hinter dem Wald untergeht, werden die Lampions angezündet und die Feuerwehrkapelle stimmt ein flottes Lied an.Bürgermeister Amtschimmel hält die obligatorische Rede  und dann kann das Fest beginnen.
Nach der Schlacht am Büffet schnappt sich Herr  Immerlustig das Akkordeon und Papa Cäsar die Gitarre.Die Feuerwehrkapelle stimmt mit ein und nun darf fröhlich das Tanzbein geschwungen werden.
Es wird gesungen,geschunkelt,getanzt und gelacht.Oma Gütig gibt die eine oder andere Anekdote zum Besten.
Dackel Waldi hat es endlich geschafft und sich doch noch ein Würstchen vom Grill gemopst.
Die Stimmung wird immer ausgelassener.Zum Schluß tanzen Frau Sonnenschein und Herr Miesepeter,Metgermeister Schweinebacke mit Frau Magnicht,Frau Berta mit Herrn Griesgram und Frl.Zimziege mit Herrn Immerlustig.Auch Herr und Frau Kunterbunt wagen ein Tänzchen,ebenso das Ehepaar Amtsschimmel..Frau Kannnicht und Oma Gütig schunkeln im Takt dazu.
Sogar die Elfen und Kobolde vom nahe gelegen Weiher feiern und tanzen einen Reigen.
Das Fest dauert bis zum frühen Morgen und von diesem Tage an gibt es die Siedlung Miesmuschel nur noch dem Namen nach.Einige Bewohner sind sogar nach Glückshausen hinein gezogen.
Im nächsten Frühjahr gibt es ein außerplanmäßiges Fest,eine Hochzeit. Frau Sonnenschein und Herr Miesepeter trauen sich und gehen den Bund der Ehe ein.Oma Gütig und Opa Geizig fungieren als Ersatzbrauteltern.Und sie alle leben glücklich und zufrieden bis zum Ende ihrer Tage.

Donnerstag, 12. Juni 2014

Gedanken um vier

Es ist ganz früh am Morgen und die Nacht weicht so langsam zurück um dem neuen,jungen Tag Platz zu machen. Der Mond geht zur Ruh,die Wolken decken ihn zu.Ein Wecker unterbricht die Stille,zwei müde Seele quälen sich aus dem Bett morgens um vier.Der erste Gedanke:.Kaffee.Der erste Geruch:frischer,heißer Kaffee.Nun sitzen sie hier müde morgens um vier.Langsam erwachen die Lebensgeister,der Kaffee rinnt durch die Adern und das Gehirn wird allmählich munter,der Rest kommt auch in Fahrt und so starten die müden Seelen in Tag.Nun der Gang ins Bad,wer ist das dort im Spiegel? Müde und zerknauscht? Guten Morgen liebes Ich,sagst du ,bist du auch schon hier morgens um vier.Irgendwann ist das Frühstück geschafft und auf geht es,die Arbeit ruft.Der Himmel färbt sich rosa,die Sonne erwacht und die Welt rings um uns erhebt sich.Der Briefkasten klappert,ein Auto biegt um die Ecke und die erste Bahn naht.Der Duft von frischen Brötchen liegt in Luft,vermischt sich mit dem Duft von Blumen,frischem Gras und einem Hauch Benzin.Die ersten Läden öffnen,vereinzelte Menschen huschen vorbei und der neue Tag nimmt immer mehr Fahrt auf.Der Zauber des frühen Morgens verfliegt und die Zeit rinnt davon,der Tag vergeht,es kommt die Nacht und alles beginnt von vorn.Ehe du dich versiehst ist es wieder morgens um vier und du sitzt müde hier.

Dienstag, 10. Juni 2014

Micki lernt Radfahren

Es ist 7.00 Uhr morgens und eine strahlende Sonne lacht vom azurblauen Himmel,dekoriert mit ein paar Schäfchenwolken.Micki sitzt schon ganz aufgeregt am Frühstückstisch und zappelt herum.Das bringt ihr einen strafenden Blick von Mama Margot ein,die so etwas überhaupt nicht leiden kann.Bei ihr hat alles so  seine Ordnung,wenn gefrühstückt wird ,wird gefrühstückt und basta.Mama Margot ist der Chef bei Familie Binkler und ihr Wort Gesetz.Außerdem hat Mama Margot eine ganz feste Ordnung und Tagesstruktur,davon weicht sie nicht ab,da könnte der Weltuntergang kommen,egal,sie zieht ihr Ding durch.Herr Reiter von der 1. Etage,ein komischer alter Kauz sagte neulich ganz ironisch,wir brauchen hier im Haus keinen Kalender,wir haben ja Frau Binkler.Also Micki fand das ziemlich doof,sie findet es nämlich gut so wie es ist und ihre Mama Margot liebt sie und lässt nichts auf sie kommen.Micki ist immer ganz stolz auf ihr Zu Hause und ihre Familie,wenn sie aus der Schule kommt wartet schon immer ein ganz leckeres Mittagessen und im Nachmittag unternimmt Mama Margot oft etwas mit ihr und ihrem Bruder Stefan,manchmal allerdings muß Micki auch auf ihn aufpassen,wenn Mama Margot keine Zeit hat.Am Anfang konnte Micki nicht viel mit dem kleinen Bruder anfangen,mein Güte was konnte der brüllen,vor allem wenn er hungrig war und das war er die meiste Zeit.Doch im großen und Ganzen ist sie stolz große Schwester zu sein.Zu Familie Binkler gehört natürlich auch ein Vater,Papa Karl,Charlie genannt,ein ganz gemütlicher Mensch,meistens außer Hause,da er im Außendienst arbeitet.Das ist schade,da Mama Margot und die Kinder dann die Woche über alleine sind.Doch am Wochenende unternehmen sie dann etwas Schönes zusammen.Genug abgeschweift,nun zum Radfahren.Also Micki hat zum Geburtstag ein schickes,kobaltblaues Klappfahrad bekommen,das steht nun im Keller und wartet auf seinen Einsatz.Heute Nachmittag ist es nun soweit.Mama Margot und die Kinder sind ausgehfertig und es geht los.Auf dem Weg zum Keller begegnet ihnen Oma Penz,die nette alte Dame von neben an,bei ihnen sind sie oft,vor allem Stefan,der marschiert oft von selber rüber und frühstückt dann mit Oma Penz und ihrem Mann.Mama Margot ist auch ab und zu dort,5 Minuten für die Hausfrau heißt es dann und Oma Penz und Mama Margot genießen einen Kaffee und halten ein kurzes Pläuschen.Als Oma Penz uns so sieht sagt sie,"Na wo soll es denn hingehe?".Micki soll Rad fahren lernen,antwortet Mama Margot,wir gehen in den Stadtwald.Da bin ich gespannt,wie du Steffl,wohl nach Hause kommst, entgegnet Oma Penz.Steffl hatte seinen himmelblauen Anorak an und er war bekannt dafür jede Pfütze auf zu spüren.
Im Stadtwald angekommen gibt Mama Margot das Kommando an und los geht es.Du setzt dich jetzt aufs Rad und ich halte dich am Sattel fest,dann trittst du ganz langsam los,sagt sie zu Micki.Doch leichter gesagt als getan.Micki rutscht immer wieder ab,das Rad schlingert hin und her und Mama Margot wird langsam ungeduldig.Zwischendurch muß sie sich um Stefan kümmern,der sich einen Stock geschnappt hat und wild damit herum fuchtelt.Irgendwann hat Micki es geschafft und sitzt einigermaßen sicher auf dem Rad und bewegt sich auch vorwärts,jetzt sagt Mama Margot,ich lasse dich nun los und tritt schön weiter.Die ersten Meter gehen auch ganz gut,dann will Micki anhalten und vergisst das Bremsen.Platsch,da liegt sie mit samt Rad am Boden,zum Glück ist ihr nichts passiert.Micki hat keine Lust mehr aufs Rad zu steigen,mault rum und will nach Hause.Doch nicht mit Mama Margot."Reiß dich zusammen und steig auf das Rad,ich halte dich erstmal wieder fest",sagt sie mit energischer Stimme.Micki seufzt und steigt auf,sie weiß Widerstand ist zwecklos.Doch es will ihr nicht mehr gelingen,Micki hat Angst und schlingert mit dem Rad hin und her wie eine Schiff im Sturm.Mama Margot gibt irgendwann entnervt auf,schimpft mit Micki und macht sich auf die Suche nach Stefan.Den hatten sie beide völlig aus den Augen verloren.Auf einmal ertönt ein spitzer Schrei,der nichts Gutes verheißt.Richtig,Mama Margot kommt nun ziemlich wütend mit Stefan im Schlepptau angerannt.Micki hört,wie sie zu ihm sagt:"Wie siehst du denn aus,du kleines Warzenschwein,dich kann man auch nicht 5 Minuten aus den Augen lassen."Als Micki ihren Bruder sieht,kann sie fast das Lachen nicht unterdrücken,er ist von Kopf bis Fuß schwarz gesprenkelt und der ehemals himmelblaue Anorak sieht nun Schlammfarben aus.Doch Mama Margots blitzenden Augen kündigen Unheil an und so schweigen die Geschwister.Im Sturmschritt tritt Mama Margot den Heimweg an,nicht ohne vorher ihren Standardsatz ab zu feuern."Ihr kostet mich 10 Jahre meines Lebens."Zu Hause angekommen,läuft ihnen erneut Oma Penz über den weg.Micki freut sich,Oma Penz schafft es meistens Mama Margot zu beruhigen.So auch heute".Wie siehst du denn aus" sagt sie zu Stefan".Ich habe es geahnt",sagt sie zu Mama Margot.Kommen sie doch erstmal zu mir,5 Minuten für die Hausfrau,dann sieht die Welt schon besser aus.Nein,das geht nicht erwidert Mama Margot,ich muß diesen Schmutzfinken erst in die Wanne stecken,der macht ihnen alles dreckig.Doch Oma Penz lässt sich nicht beirren,sie ist genauso stur wie Mama Margot.Die Jacke wird ausgezogen und Wasser und Seife gibt es bei uns auch,antwortet sie.Also sitzen sie bald darauf bei Oma Penz und trinken Kakao.Am Abend berichtet Mama Margot Papa Charlie von unserem Nachmittag per Telefon.Pragmatisch wie er ist,tröstet er Mama Margot und sagt,"Micki wird es schon noch lernen,es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und Stefan ist halt ein richtiger Junge."
Micki hat dann auch noch Radfahren gelernt,allerdings erst ein Jahr später in einer anderen Stadt.Inzwischen musste Familie Binkler umziehen,da Papa Charlie einen neuen Wirkungskreis bekommen hatte.Der Umzug brachte nur Vorteile,Papa Charlie war nun die Woche über zu Hause und Micki hatte endlich Freundinnen,die ihr auch das Rad fahren bei brachten auf einem alten Kinderfahrrad.

Dienstag, 3. Juni 2014

Ein Hut geht auf Reisen

Bim,Bimel,Bim macht die kleine Ladenglocke in Petronellas Immerschöns Hutsalon.Alle Hüte in den Regalen richteten sich auf und stellten sich in Positur. Der rote Hut,der schon seit einer Ewigkeit im Regal stand seufzte vor sich hin.Er hoffte.das endlich sein Traum in Erfüllung geht und er  den Laden verlassen könnte.Ihm gefiel es ganz gut bei Petronella und er hatte schon viel zu sehen und hören bekommen,doch das konnte nicht Alles gewesen sein.
An diesem wunderschönen Morgen im Juni betrat nun Malwine von Meyerbeere den Salon von Petronella Immerschön und sah sich suchend um.Da fiel ihr Blick auf den roten Hut.Zielstrebig ging sie zum Regal,nahm ihn herunter und setzte ihn auf ihren blondgelockten Kopf.In diesem Moment kam Frau Immerschön aus ihrem Atelier in den Laden und traute ihren Augen kaum.Da hatte doch tatsächlich eine Kundin den roten Hut auf.Frau Immerschön schmetterte einen  wunderschönen guten Morgen durch den Laden und lief auf Malwine von Meyerbeere zu. "Gnädige Frau,sie sehen hinreizend in diesem Hut aus",flötete sie.Frau Meyerbeere drehte sich um und musterte Frau Immerschön,"Ja ,meinen sie",antwortete sie zögerlich.Aber natürlich,versicherte ihr Frau Immerschön und so wechselte der rote Hut doch tatsächlich seinen Besitzer.
Der rote Hut war ganz aufgeregt und bestaunte das bunte Leben ,Frau von Meyerbeere hatte ihn sofort auf ihrem Kopf belassen.Nun strebte sie eiligen Schrittes auf das Reisebüro von Herrn SchauinsLand zu.Der Hut wurde ganz nervös,ging sein Traum doch tatsächlich in Erfüllung und er ging auf Reisen.Paris,London,Venedig,Madrid,Brüssel,Amsterdam schwirrten um seine Ohren,ihm wurde ganz schwindelig.Nach einer gefühlten Ewigkeit verließ eine gutgelaunte Frau Meyerbeere das Reisebüro und summte vor sich hin.Am späten Nachmittag stand sie wieder vor ihrem kleinen,hellblauen Haus mit den roten Schindeln und den weißen Fensterläden.Der rote Hut war hin und weg,hier sollte er nun wohnen,herrlich.und der Garten erst,ein Traum.Doch zunächst ging es ja auf große Fahrt.Als am nächsten Morgen sich das  erste zarte Morgenrot zeigte,schwang Frau von Meyerbeere ihre Füße aus dem Bett,summte wieder vor sich hin und wuselte eilig hin und her.Nach einer Stunde stand sie gestiefelt und gespornt mit dem roten Hut auf dem Kopf vor ihrem Haus und wartete auf ihr Taxi.Durch die noch schlafende Stadt ging es in flottem Tempo zum Flughafen.Nun wurde rote Hut ganz aufgeregt,wo ging es wohl hin? Frau von  Meyerbeere zog mit ihrem bunten Koffer,ja wohl ein bunter Koffer,los und nach einigem Hin und Her stand sie vor dem Check in Schalter von einer großen,bekannten Fluglinie.Es mussten noch ein paar Formalitäten erledigt werden und dann saßen sie doch endlich im Flieger,der rote Hut und Frau von Meyerbeere.Nur,wo ging es denn nun hin??? Das hatte der rote Hut immer noch nicht herausbekommen.Das Fliegen gefiel ihm nicht so besonders,da er in das Gepäckfach verfrachtet worden war.Hier war es dunkel und kalt.Auf einmal blendet ihn etwas,die Sonne!!!! Er stand wieder auf einem Flughafen,jetzt erwachten seine Lebensgeister,sie waren in Paris gelandet.Hier verbrachten sie ein paar wunderschöne Tage und besuchten den Eifelturm,Sacre Coeur ,Notre Dame,die Tuilerien,die Mona Lisa im  Louvre,bummelten durch das Kaufhaus Lafayette,tranken Kaffee auf der Champs Elysee,gingen durch den Arc de Triomphe und noch vieles mehr.Doch das war erst der Anfang,nun folgten noch Abstecher nach Brüssel,Madrid und Venedig.Venedig gefiel dem roten Hut gar nicht,die vielen Tauben dort ärgerten ihn und meinten das er ein hervorragender Landeplatz sei.Auch Frau von Meyerbeere war darüber sehr verärgert und so ließ sie kurzer Hand den Hut im Hotel.Nun war er richtig sauer und vor lauter Ärger knautschte er sich zusammen und schmollte.Doch das zog neuen Ärger hinauf.Als Frau von Meyerbeere ihn so sah,stieß sie ein spitzen Schrei aus und traktierte ihn mit heißem Wasserdampf und zog und zerrte an ihm herum bis er seine alte Form wieder hatte.Jetzt reichte es dem roten Hut und er wollte am liebsten wieder nach Hause.Malwine von Meyerbeere allerdings nicht und so vergingen weitere 7 Tage ,die sie beide durch Florenz,Pisa und einige kleine Städte in der Toskana führten.Endlich stand der rote Hut wieder vor dem kleinen,hellblauen Haus mit den roten Schindeln und den weißen Fensterläden.
Was war er froh,die letzten 4 Wochen waren doch sehr anstrengend,aber er war trotzdem sehr zufrieden.Was hatte er nicht alles erlebt und gesehen.Der rote Hut kam zu folgender Erkenntnis,Reisen ist etwas wundervolles,doch zu Hause ist es am schönsten.Er wohnte noch viele Jahre bei Malwine von Meyerbeere und freundete sich mit ihren diversen Hüten an.Besonders ins Herz geschlossen hatte er den großen Strohhut mit dem blauen Band,den Frau von Meyerbeere in Florenz erstanden hatte.Sie beide hatten ja einen großen Teil der Reise gemeinsam verbracht.Immer wieder schwelgten sie in Erinnerungen.