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Dienstag, 10. Juni 2014

Micki lernt Radfahren

Es ist 7.00 Uhr morgens und eine strahlende Sonne lacht vom azurblauen Himmel,dekoriert mit ein paar Schäfchenwolken.Micki sitzt schon ganz aufgeregt am Frühstückstisch und zappelt herum.Das bringt ihr einen strafenden Blick von Mama Margot ein,die so etwas überhaupt nicht leiden kann.Bei ihr hat alles so  seine Ordnung,wenn gefrühstückt wird ,wird gefrühstückt und basta.Mama Margot ist der Chef bei Familie Binkler und ihr Wort Gesetz.Außerdem hat Mama Margot eine ganz feste Ordnung und Tagesstruktur,davon weicht sie nicht ab,da könnte der Weltuntergang kommen,egal,sie zieht ihr Ding durch.Herr Reiter von der 1. Etage,ein komischer alter Kauz sagte neulich ganz ironisch,wir brauchen hier im Haus keinen Kalender,wir haben ja Frau Binkler.Also Micki fand das ziemlich doof,sie findet es nämlich gut so wie es ist und ihre Mama Margot liebt sie und lässt nichts auf sie kommen.Micki ist immer ganz stolz auf ihr Zu Hause und ihre Familie,wenn sie aus der Schule kommt wartet schon immer ein ganz leckeres Mittagessen und im Nachmittag unternimmt Mama Margot oft etwas mit ihr und ihrem Bruder Stefan,manchmal allerdings muß Micki auch auf ihn aufpassen,wenn Mama Margot keine Zeit hat.Am Anfang konnte Micki nicht viel mit dem kleinen Bruder anfangen,mein Güte was konnte der brüllen,vor allem wenn er hungrig war und das war er die meiste Zeit.Doch im großen und Ganzen ist sie stolz große Schwester zu sein.Zu Familie Binkler gehört natürlich auch ein Vater,Papa Karl,Charlie genannt,ein ganz gemütlicher Mensch,meistens außer Hause,da er im Außendienst arbeitet.Das ist schade,da Mama Margot und die Kinder dann die Woche über alleine sind.Doch am Wochenende unternehmen sie dann etwas Schönes zusammen.Genug abgeschweift,nun zum Radfahren.Also Micki hat zum Geburtstag ein schickes,kobaltblaues Klappfahrad bekommen,das steht nun im Keller und wartet auf seinen Einsatz.Heute Nachmittag ist es nun soweit.Mama Margot und die Kinder sind ausgehfertig und es geht los.Auf dem Weg zum Keller begegnet ihnen Oma Penz,die nette alte Dame von neben an,bei ihnen sind sie oft,vor allem Stefan,der marschiert oft von selber rüber und frühstückt dann mit Oma Penz und ihrem Mann.Mama Margot ist auch ab und zu dort,5 Minuten für die Hausfrau heißt es dann und Oma Penz und Mama Margot genießen einen Kaffee und halten ein kurzes Pläuschen.Als Oma Penz uns so sieht sagt sie,"Na wo soll es denn hingehe?".Micki soll Rad fahren lernen,antwortet Mama Margot,wir gehen in den Stadtwald.Da bin ich gespannt,wie du Steffl,wohl nach Hause kommst, entgegnet Oma Penz.Steffl hatte seinen himmelblauen Anorak an und er war bekannt dafür jede Pfütze auf zu spüren.
Im Stadtwald angekommen gibt Mama Margot das Kommando an und los geht es.Du setzt dich jetzt aufs Rad und ich halte dich am Sattel fest,dann trittst du ganz langsam los,sagt sie zu Micki.Doch leichter gesagt als getan.Micki rutscht immer wieder ab,das Rad schlingert hin und her und Mama Margot wird langsam ungeduldig.Zwischendurch muß sie sich um Stefan kümmern,der sich einen Stock geschnappt hat und wild damit herum fuchtelt.Irgendwann hat Micki es geschafft und sitzt einigermaßen sicher auf dem Rad und bewegt sich auch vorwärts,jetzt sagt Mama Margot,ich lasse dich nun los und tritt schön weiter.Die ersten Meter gehen auch ganz gut,dann will Micki anhalten und vergisst das Bremsen.Platsch,da liegt sie mit samt Rad am Boden,zum Glück ist ihr nichts passiert.Micki hat keine Lust mehr aufs Rad zu steigen,mault rum und will nach Hause.Doch nicht mit Mama Margot."Reiß dich zusammen und steig auf das Rad,ich halte dich erstmal wieder fest",sagt sie mit energischer Stimme.Micki seufzt und steigt auf,sie weiß Widerstand ist zwecklos.Doch es will ihr nicht mehr gelingen,Micki hat Angst und schlingert mit dem Rad hin und her wie eine Schiff im Sturm.Mama Margot gibt irgendwann entnervt auf,schimpft mit Micki und macht sich auf die Suche nach Stefan.Den hatten sie beide völlig aus den Augen verloren.Auf einmal ertönt ein spitzer Schrei,der nichts Gutes verheißt.Richtig,Mama Margot kommt nun ziemlich wütend mit Stefan im Schlepptau angerannt.Micki hört,wie sie zu ihm sagt:"Wie siehst du denn aus,du kleines Warzenschwein,dich kann man auch nicht 5 Minuten aus den Augen lassen."Als Micki ihren Bruder sieht,kann sie fast das Lachen nicht unterdrücken,er ist von Kopf bis Fuß schwarz gesprenkelt und der ehemals himmelblaue Anorak sieht nun Schlammfarben aus.Doch Mama Margots blitzenden Augen kündigen Unheil an und so schweigen die Geschwister.Im Sturmschritt tritt Mama Margot den Heimweg an,nicht ohne vorher ihren Standardsatz ab zu feuern."Ihr kostet mich 10 Jahre meines Lebens."Zu Hause angekommen,läuft ihnen erneut Oma Penz über den weg.Micki freut sich,Oma Penz schafft es meistens Mama Margot zu beruhigen.So auch heute".Wie siehst du denn aus" sagt sie zu Stefan".Ich habe es geahnt",sagt sie zu Mama Margot.Kommen sie doch erstmal zu mir,5 Minuten für die Hausfrau,dann sieht die Welt schon besser aus.Nein,das geht nicht erwidert Mama Margot,ich muß diesen Schmutzfinken erst in die Wanne stecken,der macht ihnen alles dreckig.Doch Oma Penz lässt sich nicht beirren,sie ist genauso stur wie Mama Margot.Die Jacke wird ausgezogen und Wasser und Seife gibt es bei uns auch,antwortet sie.Also sitzen sie bald darauf bei Oma Penz und trinken Kakao.Am Abend berichtet Mama Margot Papa Charlie von unserem Nachmittag per Telefon.Pragmatisch wie er ist,tröstet er Mama Margot und sagt,"Micki wird es schon noch lernen,es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und Stefan ist halt ein richtiger Junge."
Micki hat dann auch noch Radfahren gelernt,allerdings erst ein Jahr später in einer anderen Stadt.Inzwischen musste Familie Binkler umziehen,da Papa Charlie einen neuen Wirkungskreis bekommen hatte.Der Umzug brachte nur Vorteile,Papa Charlie war nun die Woche über zu Hause und Micki hatte endlich Freundinnen,die ihr auch das Rad fahren bei brachten auf einem alten Kinderfahrrad.

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