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Donnerstag, 10. Juli 2014

Der gelebte Traum

Karla Meierson saß auf ihrem Balkon und tat einen tiefen Seufzer.Sie wusste,eigentlich sollte sie hier nicht sitzen,doch das war ihr egal.In der Wohnung hinter ihr warteten die Betten auf frische Wäsche,der Fußboden rief nach dem Staubsauger,das Bad guckte schon ganz beleidigt und verlangte nach "Meister Proper".Ja,ja  murmelte Karla,ich weiß,eigentlich ... Eigentlich ist die Schwester von sollte,müsste,könnte usw. Karla goss sich eine frische Tasse Kaffee ein und schon umhüllte sie der Duft wie eine wärmende Decke.Karla schloss die Augen und vor ihrem inneren Auge lief folgender Film ab:
Sie stand in ihrer chaotischen,aber gemütlichen Küche und werkelte vor sich hin.Berge von Papier,Servietten,Bleistiften,Kleber und Skizzen lagen herum.Sie schnitt,faltete,klebte und schrieb.Es entstanden die verschiedenartigsten   Karten mit wundervollen Motiven und Gedichten.Diese Karten würden dann bei einem Basar ausgestellt werden und auch ihren Besitzer wechseln.Alle Besucher des Basars wären begeistert und sie, Karla würde sich vor Aufträgen nicht retten können.Vielleicht käme auch die Lokalpresse?
Oder sie würde phantastische Kuchen und Torten herstellen,leckeres Brot backen oder die neusten Marmeladesorten kreieren oder,oder,oder... Sie könnte auch ein kleines Cafe eröffnen oder eine kleine Pension an der Nordsee.Karlas Traum ging noch weiter.Sie sah sich in den buntesten Outfits,vorbei die Tristesse,Farben zogen in ihr Leben,wallende Röcke und Kleider fanden den Weg in ihren Kleiderschrank.
Sie würde Hüte tragen,jawoll und jeder würde sich erstaunt nach ihr umsehen.
Plötzlich zerriss ein durchdringendes Ring,ring,ring die Stille und drang in Karlas Traum ein.Ärgerlich und etwas orientierungslos öffnete Karla die Augen.Ring,ring,ring tönte es wieder,das Telefon.Karla erhob sich von ihrem Stuhl und murmelte vor sich hin:"Ist ja schon gut,ich bin schon unterwegs eine alte Frau ist kein D-Zug." Als sie das Telefon erreicht hatte,verstummte es. Na,dann eben nicht,sagte Karla,wer was will,meldet sich wieder. Nun erinnerte sie sich wieder an ihren Traum.Sie ging zurück auf den Balkon,setzte sich auf ihren Holzstuhl,schaute in die Wolken,beobachtete die Blätter des gegenüberliegenden Baumes,die sanft im Wind ihren Reigen tanzten und so ganz langsam reifte in ihr ein Entschluss."Warum eigentlich nicht",dachte Karla.Sie streckte sich,straffte die Schultern und sagte laut zu sich selbst:" Ja,"einfach nur Ja.Doch es war ein Ja zu ihr selber,ein Ja,wie Ich bin Ich,ein Ja,wie Ja, ich ändere etwas.
Karla hatte mal irgendwo gelesen,das man,wenn sich etwas verändern sollte,immer zuerst bei sich anfangen sollte.Genau das tat Karla Meierson.Sie fing langsam und behutsam mit kleinen Schritten an.Die Farbe Rot belebte ihre Garderobe,die Bastelschere wurde hervorgeholt,Material eingekauft usw.
Mit jedem Schritt wurde Karla mutiger und selbstbewusster.Sie bemerkte wie langsam Stück für Stück ihr innerer Panzer bröckelte und sie immer freier atmen konnte.
Ja,Karla fing an ihren Traum zu leben.

3 Kommentare:

  1. hallo petra,
    schöne geschichte, die auch - so meine ich - autobiographische züge hat.
    mach es !
    lge va

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  2. Liebe Petra, mach es wie Karla und lebe DEINEN TRAUM.Es kommt auf den Versuch an, oder? Viel Glück beim verwirklichen.
    Es grüßt Lauffreak

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  3. Träume sind dazu gemacht, um sie zu leben ...Fang an .. die Geschichte gefällt mir.
    Gruß vonner Grete

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Schön,das ihr mich besucht habt.Ich freue mich über nette Worte,Neider und Nörgler bitte schweigen.